Ein über das Internet gekaufter „schwarzer Diamant“ von 12.04 Karat konnte als synthetischer schwarzer Moissanit identifiziert werden. Moissanit ist ein Mineral mit der chemischen Formel SiC (Siliziumkarbid), das nur selten in Form von winzigen Kristallen vorkommt. Es erhielt seinen Namen nach dem französischen Chemiker und Nobelpreisträger (1906) Henri Moissan, der es 1902 zum ersten Mal in einer Mineralprobe aus dem Canyon Diablo-Meteoriten im amerikanischen Bundesstaat Arizona identifizierte.
Abb. 1. Schwarzer synthetischer Moissanit
Synthetischer, undurchsichtiger Moissanit wird seit Jahrzehnten hergestellt und ist unter dem Namen Siliziumkarbid oder Carborundum als Schleifmittel und für eine Vielzahl weiterer industrieller Zwecke auf dem Markt.
Moissanit ist ein Mineral mit der chemischen Formel SiC (Siliziumkarbid), das nur selten in Form von winzigen Kristallen vorkommt. Es erhielt seinen Namen nach dem französischen Chemiker und Nobelpreisträger (1906) Henri Moissan, der es 1902 zum ersten Mal in einer Mineralprobe aus dem Canyon Diablo-Meteoriten im amerikanischen Bundesstaat Arizona identifizierte.
Synthetischer, undurchsichtiger Moissanit wird seit Jahrzehnten hergestellt und ist unter dem Namen Siliziumkarbid oder Carborundum als Schleif-mittel und für eine Vielzahl weiterer industrieller Zwecke auf dem Markt.
In den 1960er bis 1980er Jahren wurden gelegentlich grüne durchsichtige Synthesen geschliffen, die auf dem Edelsteinmarkt aber nicht in Erscheinung traten. Erst 1998 begann farbloser synthetischer Moissanit als Diamantimitation eine Rolle zu spielen, er sorgte zunächst für große Verunsicherung. Die herkömmlichen Geräte zum Testen der Wärmeleitfähigkeit zeigten das neue Produkt (das ebenfalls eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist) als Diamant an und führten in zahlreichen Fällen dazu, dass synthetischer Moissanit als Diamant angekauft wurde.
Eine einfache Erkennungsmethode, die sich auch bei gefassten Steinen anwenden läßt, war allerdings schnell gefunden. Synthetischer Moissanit hat eine hohe Doppelbrechung , die sich bei geschliffenen Steinen schon mit der zehnfachen Lupe an der deutlichen Verdoppelung der Facettenkanten erkennen läßt. Allerdings ist dazu eine gewisse Übung erforderlich, und es ist in Betracht zu ziehen, daß die Blickrichtung nicht in Richtung der optischen Achse (Richtung der Einfachbrechung in einem doppelbrechenden Kristall) verlaufen darf. Darüberhinaus sind oft nadelige Einschlüsse zu sehen.
Schwarzer synthetischer Moissanit ist schwieriger zu identifizieren, da Kantenverdoppelung und Einschlüsse aufgrund der Undurchsichtigkeit nicht zu sehen sind. Doch schon die Bestimmung des spezifischen Gewichtes, das niedriger als für Diamant ist, macht die schnelle Unterscheidung möglich.
Die Farbe von schwarzem Diamant kann natürlichen Ursprungs sein, sie wird durch Mineraleinschlüsse (wie z.B. Magnetit) und Risse mit starken Verunreinigungen hervorgerufen. Eine Varietät ist der sog. Carbonado, ein schwarzer Diamant aus Brasilien und Zentralafrika, der aufgrund seiner polykristallinen Struktur besonders hart ist. Bei schwarzem Diamant handelt es sich im Grunde genommen um Industriediamant, der lediglich in den letzten dreißig Jahren aufgrund gewisser Design- und Modeeinflüsse auch im Schmuck verwendet wird. Die Karatpreise bewegen sich im unteren Bereich.
Die größere Nachfrage nach gut schleifbarem, weniger rissigem Material für Schmuckzwecke hat zu mehreren Behandlungsmethoden geführt. An erster Stelle ist eine Hochtemperaturbehandlung zu nennen. Häufig sind auch Diamanten anzutreffen, deren Farbe z.B. durch Neutronenbeschuß in ein so tief dunkles Grün umgewandelt wurde, dass sie für das bloße Auge schwarz erscheinen.